Die Kunstsammlungen

In zwei erdgeschossigen Räumen sind Kunstwerke Südtiroler Provenienz ausgestellt, die in der Zwischenkriegszeit im Castello del Buonconsiglio in Trient zwischengelagert worden waren. 1979 wurden diese an die Autonome Provinz Bozen überstellt. Ein erster Raum, an dessen Türblatt das Wappen des Fürstbischofs Thomas von Spaur erscheint, gilt vorwiegend der Plastik und der Tafelmalerei. Hauptstück sind die um 1515 entstandenen Altarflügel aus Mauls, die an der Außenseite die Heilige Familie in ihrem Interieur zu Nazareth, außen die Nothelfer vorstellen. Der ausführende Maler ist im Brixner Kunstkreis zu suchen. Das Relief mit der Darbringung im Tempel stammt aus einem Flügelaltar aus der Brixner Klocker-Werkstatt um 1500, die Provenienz bleibt unbestimmt. Die beiden Holzstatuetten der Heiligen Sebastian und eines männlichen Märtyrers mit Schwertattribut sind süddeutsche Arbeiten in der Nachfolge von Hans Leinberger, sie wurden 1989 angekauft.

Der Wolkensteinstammbaum wurde als Ahnenprobe von Ferdinand Karl Graf von Wolkenstein-Trostburg (+ 1688) im 17. Jahrhundert in Auftrag gegeben. Die um 1600 entstandene Altartafel mit der fragmentarisch erhaltenen Himmelfahrt und Krönung Mariens stammt aus der Kapelle in Mühlbachl bei Gais, dürfte aber ursprünglich in der dortigen Pfarrkirche ihren Platz gehabt haben (Leihgabe Familie Wolfsgruber).

Der angrenzende Raum bringt eine Reihe von Tafelgemälden vom 17. bis ins 20. Jahrhundert. Die Studie zu einem Totentanz des Osttiroler Malers Albin Egger Lienz (1868-1926). Von Matthias Schmid (1835-1923) ist eine ländliche Szene, der Ehrenchor, der in diesem Fall einer jungen Frau gilt. Josef Moroder-Lusenberg (1846-1939) malte das Porträt einer Dame mit Pelzumhang. Joachim Franz Beich (1665-1748) sind mehrere Landschaften zugeschrieben, dem Seemaler Ludolf Backhuijsen (1621-1706) ein Seestück. Dem Maler Hinckel sind zwei Sittenstücke zugeschrieben. Die Porträts von 1788 der beiden Kalterer Franz Rochus de Thavon im Alter von 74 Jahren und dessen Ehefrau Maria Katharina geb. von Part von Ampoßegg im Alter von 54 Jahren sind Arbeiten eines Kalterer Lokalmalers. Das Bildnis der Margareth Elisabeth Mecklenburg, Prinzessin von Weden, Schwerin, Rostock und Stargard, gehört dem 17. Jahrhundert an.

Als ganzfiguriges Porträt ist jenes des Philipp Julius zu Stettin in Pommern (1584-1625) gestaltet, es trägt die Signatur A R.. Als Bildnis des Feldherrn Wallenstein ist das frühbarocke Ganzfigurenporträt eines Mannes in Rüstung mit Kommandostab und Heerfahne zu identifizieren. Als Allegorie des Frühlings erscheint ein junger Mann mit Blumenkorb und Laute, im Hintergrund breitet sich eine Parklandschaft aus.