Schloss Velthurns:
die fürstbischöfliche Sommerresidenz

Schloss Velthurns gehört zu den beeindruckenden Relikten der Brixner Fürstbischöfe. In erstaunlicher Weise ist uns die Anlage aus dem späteren 16. Jahrhundert in einer Vollständigkeit überkommen, die selbst, was die wandgebundene Ausstattung angeht, nicht einmal in der Brixner Hofburg der Fall ist. Schloss Velthurns ist in erster Linie Kulturdenkmal, und als solches wird es museal geführt, es ist zwischen März und November für Besucherinnen und Besucher offen. Die Öffnung des Hauses verlangt nach einem geeigneten Material der Vermittlung. Mit dem vorliegenden Führer soll den Interessierten das Baudenkmal als solches in allen seinen Facetten nahe gebracht werden.

Bis zur Säkularisation blieb die Residenz in den Händen des Brixner Fürstentums. Dann wechselte es in österreichischen, bald in bayerischen Besitz. Anlässlich einer Versteigerung erwarb das Anwesen der Klausner Mondscheinwirt Jakob Wegleiter, der das Schloss als Gasthaus führte. Elisabeth Regele, Witwe des Oberarztes Peter Paul Regele, veräußerte dann den Besitz 1822 an Anton Freiherrn von Goldegg, der sich sehr um den Bauzustand bemühte. Dessen Sohn Hugo veräußerte Velthurns 1875 an den Fürsten Johann von Lichtenstein, der es 1904 an die Stadtgemeinde Bozen als Schenkung übergab. Der damals schlechte Bauzustand ließ Überlegungen anstellen, die  Täfelungen des Fürstenzimmers auszubauen und ins Stadtmuseum von Bozen zu übersiedeln, ein Vorhaben, das glücklicherweise nie realisiert wurde. In der Folge wurde das Schloss unsachgemäß als Kindergarten, Schule, Telefonzentrale und Theatersaal genutzt. 1979 gelangte das preziöse Objekt in den Besitz des Landes Südtirol. Zwischen 1980 und 1983 wurde das fürstliche Anwesen restauriert und vorbildlich instand gesetzt. Heute ist es eine Perle unter den Südtiroler Denkmälern.