Der schönste Raum des ersten Stockes liegt unmittelbar unter dem Fürstenzimmer. Er wird in den Inventaren als „untere Stube“ bezeichnet und diente somit als Wohnraum.
Der 1580 datierte, grün glasierte Ofen des Brixner Hafners Michael Prugger zeigt an allen Kacheln das Wappen des Fürstbischof Spaur, in der Bekrönung rankenumlagerte Vasen, diese wurden von Bildhauer Erasmus Pockschütz modelliert. Hinter dem Ofen sind sinnfälliger weise den Brand Troias und die Rettungsszene des Anchises. Das Programm des Raumes ist dem Jahreslauf gewidmet, die Vier Jahreszeiten zeigen genauso wie der Sonnenwagen des Apoll den Lauf der Zeit an, mit dem Triumph des Lebens und dem Triumph des Todes ist die Vergänglichkeit des Menschen angesprochen. Diese seltenen Szenen sind als Allegorie des blühenden Lebens in seiner Ausgelassenheit mit Ausritt, Musik und Tanz, dann als Bild für Krieg, Armut und Krankheit, gefolgt vom Wagen des Pfeile schießenden Todes zu sehen. Über der Tür zum Saal ist das Wappen des Fürstbischofs Spaur zu sehen, über dem Zugang zum Nebenraum dessen Wahlspruch „DIVINO FOEDERE TVTVS“ mit der Ikon des Regenbogens.
Der Jahreszeitenzyklus ist über den Raum verteilt, an der Nordwand ist es die allegorische Szene auf den Winter, ein Interieurstück, das auf das Zubereiten der Jagdbeute anspielt, an der Südwand rechts mit Musik und Tanz in freier Landschaft, an der Westwand Kornernte und Fischfang im Sommer begleitet von einer von Musik begleiteten Ruheszene, sowie der Herbst mit Birnenernte und Weinlese. Die Jahreszeitenbilder folgen Vorlagen in der Art von Jacopo Bassano.