Die Katharinenkapelle

Der Fürstbischof von Brixen Kardinal Andreas von Österreich (1591-1600), der sich über einen längeren Zeitraum 1596 im Schloss aufhielt, ließ im Erdgeschoß der Anlage eine kleine Kapelle einbauen, die, wohl in Erinnerung an Katharina von Madruzzo, die Mutter von Fürstbischof Spaur, der Heiligen Katharina von Alexandrien geweiht wurde. Aus der Zeit des Kardinals blieb die komplette Raumdekoration erhalten, die Ausstattung ist heute auf den zweiten Stock und das Erdgeschoss verteilt.

Der einfache Rahmenaltar umschließt ein hochrechteckiges Altarblatt, das das Martyrium der hl. Katharina von Alexandrien zeigt. Das Altarblatt malte 1599 der Innsbrucker Hofmaler Hans Schmid (um 1560-1604). Der Altarrahmen mit den geschnitzten Ornamenten und Blumenvasen ist eine Arbeit von Tischlermeister Hans Rumpfer. Dieser schuf auch das mit Intarsien eingelegte Chorgestühl, das noch in einem als Kapellenraum eingerichteten Raum im zweiten Stock eingebaut ist. Dorthin wurde die Kapelle noch im frühen 18. Jahrhundert verlegt, der Grund war wohl in der Feuchtigkeit des Erdgeschosses gegeben.

Die von Schmid ausgeführte Raumdekoration benutzt Grotesken, Lambrequins, schwebende Genien. Seitlich des Altars sind zwei Begebenheiten aus der Katharinenlegende gezeigt, links die Geißelung der Heiligen, rechts die Kerkerhaft zeigen. Auch in den kleinen Kartuschen am Gewölbe waren einmal Vitenszenen zu sehen, zu erkennen ist lediglich die Szene, wie Engel den Leichnam der Heiligen auf den Berg Sinai führen. Am Scheitel und an der Tür ist das vom Kardinalhut überfangene Wappen Andreas´ von Österreich zu sehen.